Elise Aulinger 1881-1965

Als Tochter einer Wirtsfamilie, die einen Gasthof in Holzkirchen betrieb, in der Münchner Blumenstraße geboren. Sie nahm Gesangs- und Schauspielunterricht und debütierte 1903 im neu eröffneten Volkstheater an der Josephspitalstraße als Vroni in Ludwig Anzengrubers Meineidbauer. Sie erhielt ein einjähriges Engagement, dann war sie zwei Jahre in Passau, anschließend wieder am Volkstheater.

1918 /19 trat sie im Lustspielhaus auf, danach im Schauspielhaus. Die Münchner Kammerspiele wurden das zweite Zuhause. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Darstellung von Müttern in Theaterstücken, Filmen und Hörspielen. Ludwig Thoma nannte sie seine "beste Magdalena".

1921 erste (Stumm-) Filmrolle bei Ein Fest auf Hederlevhuus. Es folgten Engagements ohne Unterbrechung bis in die 1950er Jahre, u.a. bei den Filmen Was Steine erzählen, Ein Kuss in der Sommernacht, Die Pfingstorgel, Der verkaufte Großvater, Die keusche Sünderin, Der Geigenmacher von Mittenwald, Der Herrgottschnitzer von Ammergau, Sohn ohne Heimat.

Ihre Karriere beim Rundfunk begann 1925, als sie erstmals die Heilige Nacht von Ludwig Thoma bei der Deutschen Stunde in Bayern vortrug. Das machte sie bis Anfang 1960 über 200 Mal. 20 Jahre lang war sie im >> Bayerischen Rundfunk auch als >>Ratschkathl bekannt, als deren Erfinderin sie gilt. Sie verkörperte die Münchner Ganshandlerin Veronica Wurzl, die singend und ratschend das Tagesgeschehen kommentiert.

Elise Aulinger war mit dem Bühnenautor Max Sommer verheiratet, der unter dem Pseudonym Max Ferner bayerische Komödien schrieb, u.a. die Revue-Operette Münchner Luft. Sie war die Tante des Münchner Schriftstellers Sigi Sommer und Schwiegermutter von >>Hans Löscher.

Sie starb am 12. Februar 1965 im Alter von 83 Jahren. Ihr Grab befindet sich auf dem Münchner Waldfriedhof.

1977 wurde ihr auf dem Viktualienmarkt - ganz in der Nähe ihres Geburtshauses - ein von Anton Rückl entworfenes  Brunnendenkmal errichtet. Im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach ist eine Straße nach ihr benannt.

Ihr Nachlass liegt im >>Historischen Archiv des Bayerischen Rundfunks.

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Brunnenfigur am Viktualienmarkt

Foto: Münchner Stadtbibliothek Monacensia

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